Historie des BUND Norderney

Der BUND-Norderney ist eine der ältesten Kreisgruppen in Niedersachsen. Am 6. Dezember 1967 gründeten etwa 25 Norderneyer Naturfreunde und Naturfreundinnen im Cafe Fröhle die „Ortsgruppe Norderney“ des BUND, der damals noch „Bund für Naturschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen e.V.“ hieß. Die lokale Naturschutzgruppe wählte den Biologielehrer Heinz Busching zum 1. Vorsitzenden. Herr Busching verfügte insbesondere über umfangreiche botanische Kenntnisse, so dass in seiner Amtszeit ein Aktivitätsschwerpunkt auf dem Erhalt wertvoller Biotoptypen lag. Mit Dr. Hermann Michaelis und Dr. Manfred Temme gab es weiteres biologisches Know-How in der Gruppe. Eine sehr wichtige Forderung der Kreisgruppe war in den 1970er Jahren die touristische Nutzung im unbebauten Teil der Insel besser zu lenken. In diese Zeit fiel u.a. der Bau des Wanderwegenetzes, dessen Planung die Kreisgruppe in beratender Funktion unterstützte und somit zu einem verbesserten Schutz der Tier- und Pflanzenwelt im Norderneyer Osten beitrug. Gleichzeitig wirkte die junge Ortsgruppe mit, eine Straße („Südtangente“) etwa entlang des heutigen Alten Postwegs zu verhindern.

Mit der Gründung des Nationalparkes am 1. Januar 1986 standen große Teile der Norderneyer Inselnatur endlich unter strengem Schutz. Dafür hatten sich die Naturschutzverbände, so auch der BUND, über lange Jahre stark gemacht. Trotz des großen Erfolges bedeutete das mitnichten, dass der ehrenamtliche Naturschutz mit der Schutzgebietsausweisung ohne Aufgaben war. Eine große Herausforderung waren die Planungen der Europipe, einer Erdgasleitung, die das Wattenmeer im Bereich von Norderney queren sollte. Trotz des Widerstandes der Verbände wurde die Leitung 1995 in Betrieb genommen, allerdings nicht über Norderney, sondern durch die Accumer Ee, dem Fahrwasser zwischen Baltrum und Langeoog. Der BUND-Norderney war intensiv im Beteiligungsverfahren involviert, was damals noch vollkommenes Neuland für ehrenamtlich Aktive war. Diese Aufgaben übernahm insbesondere Heero Jacobs, der von 1989 bis 2001 den Vorsitz der Kreisgruppe innehatte. Neben vielen Naturschutzaktivitäten leitete der selbständige Bäckermeister zeitweilig ehrenamtlich das Nationalparkhaus. Der Aufbau und die Gestaltung dieses Informationszentrums wurde zu großen Teilen von Ehrenamtlichen wie Roland Gottschalk übernommen.

Seit der Jahrtausendwende hat sich das Aktivitätsspektrum stark erweitert. Neben dem Tagesgeschäft wie Stellungnahmen zu unterschiedlichsten Infrastrukturprojekten, Beteiligung an der ehrenamtlichen Nationalparkwacht, Beratung des Umweltausschusses wurde u.a. ein Schwerpunkt auf die Bildungsarbeit gelegt. Über lange Zeit wurde vom BUND in der Kooperativen Gesamtschule eine AG Naturschutz geleitet, die interessante Projekte wie z.B. „Watt schwimmt denn da“ durchführte. Auch die naturnahe Umgestaltung des Grundschulhofs war ein wichtiges Projekt der Kreisgruppe, die federführend an der Planung, der Beschaffung der Mittel sowie an der Umsetzung beteiligt war.

Vor mehr als 20 Jahren begann die Kreisgruppe in Zusammenarbeit mit den Schüler/innen der 6. und 7. Klassen der Kooperativen Gesamtschule mit der jährlichen Reinigung der Strände im Rahmen des International Coastal Cleanup Day. Mehr zu diesem Thema finden Sie unter dem Reiter Projekte.
Eines der wichtigsten Erfolge war die Verhinderung der Erweiterung des Golfplatzes auf eine 18-Loch-Anlage. Nach fast zehnjährigem Kampf gegen dieses Großprojekt konnten Naturschützer/innen mit den Bewohner/innen der Insel im Jahr 2012 die endgültige Beendigung der Planungsaktivitäten feiern.