Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung auf Norderney

Keine Frage – im Vergleich zu den großen Städten Deutschlands und weltweit ist die Lichtverschmutzung auf Norderney gering. Und doch haben wir uns dieses Themas auch auf unserer Insel angenommen, denn auch auf unserer Insel gibt es zahlreiche unnötige bzw. zu helle nächtliche Lichtquellen.
Jede künstliche Lichtquelle führt dazu, dass der Nachthimmel heller wird, besonders, wenn die Lichtquelle nach oben abstrahlt. Die Quellen sind vornehmlich Straßenbeleuchtungen und erleuchtete Gewerbe- und Industrieanlagen, aber auch Privathäuser und Leuchtreklamen. Diese als Lichtverschmutzung benannte Strahlung hat zahlreiche störende Auswirkungen auf viele Organismen. Beispielsweise kann das Pflanzenwachstum gestört werden, weil die Pflanze bei Dauerbeleuchtung nicht in den Nachtrhythmus findet. Ebenso werden nachtaktive Insekten irritiert, was schon für viele Arten zum Aussterben geführt hat. Die Balz- und Brutaktivität vieler Vögel und Amphibien wird behindert, genauso wie der Orientierungssinn nachts ziehender Vögel. Und sowohl für viele Tiere als auch für Menschen können die künstlichen Lichtquellen zu Schlaflosigkeit führen. Dazu kommt, dass die Sicht zu den Sternen oft schwer beeinträchtigt ist.
Auf Norderney kann man nachts in punkto Licht eine Zweiteilung feststellen: während es im Inselosten (bis auf den Leuchtturm) weitgehend dunkel ist, sieht man von dort einen großen Lichtkegel über der Stadt. Dieses gilt es aus unserer Sicht zu verbessern, um vielleicht auch wie die Insel Spiekeroog als Sterneninsel anerkannt werden zu können.
Es gibt sehr viele intelligente Möglichkeiten, Licht effektiver einzusetzen: nachts müssen und sollten aus Sicherheitsgründen viele Wege beleuchtet sein. Aber das Licht sollte warmweiß sein und nach unten strahlen, so wie die Stadt Norderney jüngst auf der Jann-Berghaus Straße bereits umgesetzt hat. Ebenso helfen energiesparende LED-Lampen, wie sie im neugestalteten Kurpark verwendet werden. Bei der Anstrahlung von Objekten ist der Lichtkegel oft nicht gezielt genug, so dass auch die Umgebung und der Nachthimmel mit beleuchtet werden. Dazu zeigen bereits viele Projekte aus verschiedenen Städten, wie Licht akzentgenau eingesetzt werden kann. Weitere Möglichkeiten der Lichtreduzierungen sind beispielsweise das Dimmen bis hin zum Ausschalten der Schaufensterbeleuchtung ab einer bestimmten Uhrzeit.
Der BUND Norderney ist zurzeit dabei, die auffälligsten Lichtquellen in einem Kataster zu erfassen. Im zweiten Schritt wollen wir zusammen mit der Stadt, anderen Institutionen und auch Interessierten Verbesserungsmöglichkeiten zur nächtlichen Lichtreduzierung aufzeigen und auch umsetzen.

 

Jedes Jahr im März findet unter dem Motto „Licht aus. Stimme an. Für einen lebendigen Planeten.“ eine Earth Hour statt. Dann wird überall auf der ganzen Welt in der jeweiligen Zeitzone für eine Stunde das Licht ausgestellt, um gemeinsam ein starkes Zeichen zu setzen.

Wir bieten am Abend des 22. März 2025 zu diesem Abend einen Fachvortrag zum Thema Lichtverschmutzung in der Bibliothek im Conversationshaus an.

Der BUND Norderney macht mit, mache Du auch mit!!